Online Workshop
Pferde künstlerisch studieren

Im heutigen Kapitel möchte ich euch erklären, weshalb wir vor der Umsetzung eines gesamten Pferdebildes, zunächst die Pferde künstlerisch studieren sollten. Schließlich kann man die Anatomie eines Tieres nicht von jetzt auf gleich erlernen. Wenn wir uns nicht die Zeit nehmen zunächst die Einzelteile des Pferdes zu studieren, so werden wir nur einen sehr langsamen Fortschritt in unseren Fähigkeiten erkennen können. Ich merke es mit jedem Mal, wenn ich nach Monatelanger Pause wieder meinen Stift greife. Denn (auch) ich habe den Fehler gemacht und mir nie die Zeit genommen einen Pferdekörper zeichnerisch zu studieren. Heute muss ich mir selbst eingestehen, dass mir leider das Wissen und die Technik fehlt, um meine praktischen Fähigkeiten gezielt einzusetzen. Das soll sich nun mithilfe meines online Workshops ändern und du kannst mitmachen!

Zur Vorbereitung auf die kommenden Übungen habe ich mir jede Menge Videomaterial und Bücher besorgt. Dieses werde ich von nun an ganz in meinem Tempo abarbeiten und euch von meinen Fortschritten berichten. Wenn alles positiv verläuft erwarten euch sogar kleinere Videoaufnahmen meiner Studien von denen ihr ebenfalls lernen könnt.

 

Vorteile einer künstlerischen Studie

Jeder hat die ein oder andere Schwierigkeit beim malen. Für mich waren es eine lange Zeit die Hufe. Eigentlich eine total bescheuerte Sache, immerhin sind Hufe eines der simpelsten Körperteile am Pferd (würde man meinen). Um dieses Problem nun anzugehen, sollten wir uns dieses eine Körperteil einmal genauer vornehmen. Dabei ist es wichtig, dass wir uns nur auf diesen einen Bereich fokussieren und alles andere beiseite lassen. Schließlich zeichnen wir in möglichst kurzer Zeit und ohne großen Aufwand unser Motiv aus allen möglichen Perspektiven und vielleicht auch mit unterschiedlicher Licht- und Schattensetzung. Wichtig ist dabei, dass wir unsere Problemzone studieren und durch Übung und Beobachtung lernen, wie wir unsere Schwachstelle gezielt angehen können. Dabei spielt es gar keine Rolle wie realistisch oder detailreich wir unser Motiv in der jeweiligen Zeit umgesetzt haben.

Bei einer künstlerischen Studie geht es viel mehr darum, sich von einer Szene loszulösen und lediglich einen Teil des Gesamtbildes zu betrachten. Das hat die Vorteile, dass wir unsere Probleme in Zukunft gezielt angehen können und genau wissen wie wir das Bild aus unseren Gedanken auf Papier bringen können. Wir sparen uns somit Zeit, Arbeit und ganz besonders Frustration.

 

Deine Fähigkeiten in 20 Minuten

Ich möchte gerne, dass du dir 20 Minuten Zeit nimmst und folgende Körperteile frei aus dem Kopf zeichnest: Auge, Maul, Nüstern, Ohren, Hals, Kruppe, Vorderbein(e), Hinterbein(e) und Hufe

Bitte nehme dir für jedes dieser Körperteile maximal zwei Minuten Zeit und verzichte auf jegliche Foto- oder Bildvorlagen. Am besten stellst du dir einen Timer, andernfalls wirst du dich an einem Körperteil zu lange aufhalten und hättest für die Zukunft keinen aussagekräftigen Vorher/Nachher Vergleich. Als Perfektionist weiß ich, wie schwierig es ist eine Zeichnung unvollendet zu lassen. Doch genau darum geht es heute: Uns von unserem Perfektionismus zu lösen und unsere Fähigkeiten rational zu betrachten.

Schenke dir jetzt 20 Minuten deiner kostbaren Zeit, um herauszufinden wie weit deine Fähigkeiten bislang sind und was genau deine Schwachstellen sind. Solltest du gerade unterwegs oder auf den Sprung sein, plane dir am besten jetzt noch diese Aufgabe in deine Woche ein. Je konkreter wir uns etwas vornehmen, desto eher setzen wir unser Vorhaben in die Tat um. Am Ende dieser Übung wirst du deinen aktuellen Stand kennen und wissen woran du zunächst arbeiten solltest.

TIPP: Solltest du eine Blockade haben, versuche dich an die Formen der Körperteile zu erinnern. (Möchtest du z. B. einen Huf zeichnen, könntest du mit einem Dreieck beginnen. Im nachfolgenden Beispiel wirst du sehen, dass ich ebenfalls gewisse Schwierigkeiten habe mich an die genauen Körperteile zu erinnern.)

Beispiel der Zeichenübung

Im Anschluss möchte ich euch gerne mein Ergebnis dieser kleinen, herausfordernden Übung teilen. Ich war tatsächlich positiv überrascht, da ich zunächst mit einem Blackout gerechnet habe. Vor allem die Ohren und die Vorderbeine sind nicht ganz so schlimm geworden wie befürchtet. Für manche Körperteile empfand ich die zwei Minuten jedoch als zu kurz, für andere eher zu lang. Darum habe ich mir zum Ziel genommen, beim nächsten Vergleich die zwei Minuten maximal auszunutzen. Ich bin gespannt wie gut mir das gelingt.

Durch diese Zeichenübung habe ich sofort meine Schwachstellen enttarnen können. Wer sich mein Beispiel der Zeichenübung genauer ansieht, wird sehen, dass ich zwar die Nüster als Form erkennen, jedoch nicht im Detail wiedergeben kann. Ebenfalls schwierig waren für mich die Hinterbeine. Ich konnte sie nicht korrekt wiedergeben, denn in meiner Vorstellung waren sie immer nach hinten gestreckt.

Meine Skizzen sind allerdings auch sehr unruhig gezeichnet. Das macht es mir später bei der Feinarbeit schwieriger, eine klare Kontur zu ziehen, um das Motiv auch tatsächlich umzusetzen. Ich vermute es wird daran liegen, dass ich nicht genau weiß wie ich anfangen soll oder das sich das Bild des Motivs erst mithilfe der ersten Striche in meinem Kopf manifestiert. Sobald ich mehrere Studien betrieben habe, sollte sich dies auch in meiner Linienführung widerspiegeln.

Wichtig bei dieser Zeichenübung: Du musst die erkenntlichen Körperteile nicht wie abgebildet zeichnen. Ich habe versucht das Motiv aus meinen Kopf zu wiedergeben. Vielleicht hast du ja auch eine ganz andere Vorstellung als ich? Zeige mir dein Ergebnis oder antworte mir über einen Kommentar!

Pferde künstlerisch studieren: 20min Zeichenübung mit verschiedenen Körperteilen des Pferdes

Teile dein Ergebnis mit anderen Kursteilnehmern

An dieser Stelle möchte ich dich auf meinen Discord Server aufmerksam machen. Dort kannst du dein Ergebnis mit anderen Kursteilnehmern teilen, ohne dich über negatives Feedback sorgen zu müssen. Mir ist es wichtig, dass wir unsere Fähigkeiten und unsere Werke rational betrachten, aber auch lieben lernen. Kritik und Druck gibt es im heutigen Social Media zu genüge, niemals kann man es allen Recht machen. Viel wichtiger ist jedoch, dass du es dir recht machst und erkennst, was dir ganz besonders gut liegt und was du an deinen Skills verbessern möchtest. Ich möchte dir dabei helfen!

 

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